(RN Lünen) Delegation der Scholl-Gesamtschule zu Gast im Land der Gegensätze Namibia

Eine Delegation der Geschwister-Scholl-Gesamtschule lebt jetzt fast drei Wochen mit den Freunden von der Martin-Luther-High-School (MLH) in Namibia, einem Land der Gegensätze. Großer Reichtum in den vornehmen Wohnvierteln und Boutiquen Windhoeks und bittere Armut in den äußeren Gebieten von Katutura. „Erste" und ,,Dritte" Welt liegen in Namibia nur wenige Kilometer auseinander.

Nach zwei Nächten bei Familien in den verschiedenen Stadtvierteln der Hauptstadt, auch in den ärmeren, und nach einer ausgedehnten Rundfahrt durch das von Kolonialismus und Rassentrennung geprägte Windhoek ging es am dritten Tag zur MLH. An der Partnerschule, 70 Kilometer entfernt vom nächsten Ort, leben die GSG-Schüler in den Wohnheimen ihrer namibischen Freunde, die Lehrer in den Häusern ihrer Kollegen.

Die Arbeit am Theaterprojekt steht natürlich im Mittelpunkt, aber die Lüner Gäste gehen auch regelmäßig in den Unterricht, berichten (in Englisch) über deutsche Geschichte und Geographie und die multikulturelle Gesellschaft, über die Geschwister Scholl und Lünen.
Und weil zurzeit kein qualifizierter Deutschlehrer an der MLH ist, übernehmen die Delegationsmitglieder auch eine ganze Reihe von Vertretungsstunden.
Gemeinsame Ausflüge in die Erongoberge mit beeindruckenden Felsformationen, eine mehrstündige Wildsafari und die hautnahe Begegnung mit Elefanten und Nashörnern haben einen ersten Eindruck von der Schönheit dieses Landes vermittelt.

Im Theaterprojekt „Together we can make it!" zu den Millenniums-Entwicklungszielen wird nachmittags und abends gemeinsam mit elf namibischen Schülern geprobt, gesungen, an Bühne und Kostümen gearbeitet. Die erlebten Gegensätze von Armut und Reichtum, von Krankheit und gesundem Leben, machen die politische Zielsetzung der acht Millenniums-Ziele noch wichtiger und dringender.
Und jetzt fiebern alle den drei Aufführungen entgegen: Zunächst an der Küste in Swakopmund, dann natürlich auch an der MLH, und zum Abschluss, kurz vor der Abreise, in der Hauptstadt.

Dort hat der Aufführungsort, das Katutura Community Arts Center, historische und partnerschaftliche Bezüge. In diesem Gebäude mussten in den Zeiten der Rassentrennung Wanderarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen leben.

Nachts ist es sehr kalt

Nun ist es ein Kunstzentrum - 2003 stellten hier die beiden Partnerschulen die Ergebnisse ihres Workshops aus. Presse und Rundfunk haben schon für die Aufführungen geworben, und auch das namibische Fernsehen zeigt Interesse.
Jetzt, im südafrikanischen Winter, ist das Thermometer nachts schon einige Male unter null Grad gesunken, mittags wird es dann in der strahlenden Sonne über 30 Grad warm. Diese Gegensätze lassen sich für die Gäste mit warmen Schlafsäcken und angemessener Kleidung leicht ertragen. Aber viele Menschen in Namibia haben keine Möglichkeit, der nächtlichen Kälte zu entkommen. Gute Häuser, warme Kleidung und ausreichende Nahrung bleiben ein Wunschtraum. Politiker aus aller Welt haben versprochen, etwas daran zu ändern. Deutsche und namibische Jugendliche erinnern sie mit ihrer Theaterrevue daran. Ulrich Scholz

Ulrich Scholz ist Lehrer an der GSG und seit Jahrzehnten für die Partnerschaft verantwortlich.

Lesen Sie hier mehr zur Partnerschaft mit der Martin-Luther-High-School in Okombahe, Namibia.

 

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