Schüler*innen- und Elternsprechtag

Gastfreundschaft

Hatice Cin (v.l.) und Janina Arfaoui besuchten in diesem Jahr Italien mit vier ihrer Erasmus- Schüler Nele Hirsch, Helena Ruhr, Lisa Melina Schröer und Ronja Höltken.

Gastfreundschaft erlebt

LÜNEN. Vier Schülerinnen der Scholl-Gesamtschule kehrten aus Italien zurück. Sie hatten am Erasmus-Austausch teilgenommen. In Italien erlebten sie herzliche Gastfreundschaft. Zum Abschied floss sogar eine Träne.

Von Madita Schmitte
Hatice Cin ist Lehrerin an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule (GSG) und leitet die Erasmus- AG. Mit je zwei Monaten Abstand lernten Schüler in diesem Jahr die Türkei, Mazedonien, Spanien und auch Italien kennen. Von dort kehrte Hatice Cin mit vier Schülerinnen zurück.

Helena Ruhr nimmt bereits zum zweiten Mal an einem Erasmus-Austausch teil. Bei ihrem Aufenthalt in Turin habe sie das italienische Leben und die Kultur „richtig gut kennengelernt“. „Die Menschen in Italien sind sehr gastfreundlich. Obwohl ich mit meinem Gastvater, der leider kein Englisch sprach, bis auf „Ciao“ kein Wort redete, war er der Erste, der am Abreise-Tag eine Träne verdrückte.“, erzählt sie.

Ins Herz geschlossen
„Das war wirklich sehr rührend, wie sehr er mich nach so kurzer Zeit ins Herz geschlossen hatte — und das ohne wirkliche Kommunikation.“ Jedoch erwähnt Helena auch kulturelle Unterschiede. „Italiener sind auf jeden Fall spontaner als wir. Die Organisation war oftmals durcheinander, genauso wie ihr Zeitgefühl – aber auf eine lustige Art.“

Neben Sehenswürdigkeiten, besuchte die AG auch ein Flüchtlingslager. Dort konnten sich die Schülerinnen soweit möglich mit Geflüchteten unterhalten und ihre Lebensgeschichte erfahren.Sie berichteten von einem Konzert eines syrischen Flüchtlings, der in Deutschland lebt und sich so weit hochgearbeitet hat, dass er nun europaweit Konzerte gibt. Mit einer Mischung aus Klassik und arabischer Musik versucht „Ahmet J.“ zu kritisieren, dass Flüchtlinge in Italien nicht die Möglichkeit haben zu arbeiten, wie beispielsweise in Deutschland. „Das ganze Publikum applaudierte hinterher stehend, es war echt beeindruckend“, so Cin.

Das Erasmus-Programm ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, es soll Kulturen verbinden. Austausch-Programme werden finanziell unterstützt, für zwei Jahre bekommt die Erasmus-AG Fördergelder in Höhe von 30.000 Euro.

18 GSG-Schüler treffen sich zwei Mal pro Monat am Wochenende, um sich auf die Austausch- Fahrten vorzubereiten.

Zusammenhalt entwickeln
Die Schüler wohnen während ihres Aufenthaltes von etwa sechs Tagen bei Gastfamilien. „Der Fokus des Programms liegt darauf, Vorurteile anderen Kulturen gegenüber abzubauen. Junge Leute sollen das Gefühl von Zusammenhalt entwickeln, und zwar europaweit“, so Cin. „Die Kinder sollen Freundschaften schließen, bei denen kulturelle Ungleichheiten keine Rolle spielen.“

Die Italien-Fahrt stand unter dem Thema „Schützt das kulturelle Erbe“. Dort besichtigten die vier Schülerinnen der Erasmus-AG viele Museen und Sehenswürdigkeiten, die das kulturelle Erbe Italiens widerspiegeln. Dabei sollten die Erasmus-Schüler lernen, dass Kulturen, egal aus welchem Land, den gleichen Wert haben.

Quellennachweis: Ausgabe 'RN Lünen', 02.10.2018, Seite 20

Go to Top